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Entnazifizierung

Einer der wichtigsten Entschlüsse des Alliierten Kontrollrats war der Beschluss zur Entnazifizierung. Dieser Beschluss sollte in Deutschland dazu genutzt werden, die Politik, Wirtschaft und Kultur von nationalsozialistischen Gedanken und Grundlagen zu säubern und die Kriegsverbrecher anzuklagen und zu bestrafen. In allen vier Besatzungszonen wurde die Entnazifizierung, im Hinblick auf politische und ökonomische Interessen hin, auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt.

Entnazifizierung Quizfragen

1. Wie wurde bei der Entnazifizierung das Strafmaß festgelegt?

   Das Strafmaß der angeklagten Personen orientierte sich am verabschiedeten Kontrollratsgesetz Nr. 104, das die Straftaten in fünf Kategorien unterteilte. Das Gesetz wurde 1946 verabschiedet.

2. Wonach wurden die Beklagten bei der Entnazifizierung unterteilt?

   Die Betroffenen wurden von den alliierten Siegermächten in Hauptschuldige, Minderbelastete, Nutznießer, Entlastete und Mitläufer unterteilt. Nutznießer waren die Beklagten, die die Kriegspolitik durch Waffenproduktion unterstützt hatten.

3. Welches Ziel hatte das Gesetz zur Entnazifizierung?

   Das Gesetz zur Entnazifizierung diente dazu, alle NSDAP-Mitglieder ausfindig zu machen und auszuschalten. Hauptschuldige wurden in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verurteilt, lebenslang eingesperrt oder hingerichtet.

4. Wie wurden die Spuren des Dritten Reichs bei der Entnazifizierung beseitigt?

   Im ersten Schritt wurden die NSDAP und alle dazugehörigen Organisationen verboten. Die Gesetze des Nationalsozialismus wurden aufgehoben. Im öffentlichen Leben verschwanden alle Straßenschilder mit Namen von Nationalsozialisten, Uniformen, Orden und Bücher.

5. Welche Mittel wurden für die Entnazifizierung genutzt?

   Die Amerikaner und Briten nutzen für die Entnazifizierung im Rheinland und Westfalen Fragebögen. Mit der Auswertung konnte festgestellt werden, wer ein überzeugter und aktiver Nationalsozialist ist.

6. Was geschah in Arnsberg im Bezug auf die Entnazifizierung?

   Der Reichspräsident Fritz Fries ordnete am 16. Mai 1945 an, dass alle Angestellten, Arbeiter und Beamten aus dem Dienst entlassen werden, die vor 1933 Mitglied in der NSDAP waren. Die Alliierten duldeten die Eigeninitiative des Regierungspräsidenten.

7. Wie sahen der Fragebogen zur Entnazifizierung aus?

   Der Fragebogen umfasste 133 Seiten, auf denen die Menschen persönliche Fragen beantworten mussten. Dazu gehörte die Frage nach der Ausbildung, nach Parteizugehörigkeit und nach dem Wahlverhalten. Zu ihrer Entlastung konnten sie eine eidesstattliche Erklärung abgeben, die umgangssprachlich als Persilschein bezeichnet wurde.

8. Wer saß in den Ausschüssen zur Entnazifizierung?

   Die Briten beteiligen die Deutschen ab dem Frühjahr 1946 offiziell an der Entnazifizierung. Es entstehen Entnazifizierungsausschüsse in den Regierungsbezirken, Landkreisen, Städten und Gemeinden. Die Positionen werden von Parteivertretern und Gewerkschaftlern besetzt, die zuvor überprüft wurden.

9. Sind alle Nationalsozialisten bei der Entnazifizierung aufgespürt worden?

   Nicht alle, die tief verstrickt in die NS-Vergangenheit waren, wurden aufgespürt. Meist bekamen sie eidesstattliche Erklärungen, die besagten, dass sie keine NS-Vergangenheit haben. So konnten diese Personen unbehelligt bleiben und wieder in der Verwaltung, Politik und Justiz Fuß fassen.

10. Was war der Schlusspunkt der Entnazifizierung?

    Den Schlusspunkt setzte das Entnazifizierungsschlussgesetz, das am 11. Mai 1951 verkündet wurde. In Kraft trat es am 1. Juli. Ab diesem Zeitpunkt greift der Artikel 131 des Grundgesetzes in Bezug auf die Sicherung der Rückkehr in den öffentlichen Dienst. Ausgenommen sind dabei aber die Hauptschuldigen und die Belasteten.

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