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Die Räuber

Unter dem Titel „Die Räuber“ veröffentlichte Friedrich Schiller sein erstes Drama. Dieses war zunächst als Roman konzipiert, nicht als Bühnenstück. Nichtsdestotrotz gliederte Friedrich Schiller „Die Räuber“ in insgesamt fünf Akte. Das Werk sorgte dafür, dass Friedrich Schiller auf einen Schlag berühmt und schließlich auch entsprechende wohlhabend wurde. Trotzdem veröffentlichte er das Stück zunächst anonym.

Zu „Die Räuber“ wurde Friedrich Schiller von Christian Friedrich Daniel Schubarts Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“. Das Thema des Dramas ist die Rivalität, die zwischen den gräflichen Brüdern Karl und Franz Moor herrscht. Hintergründig handelt das Stück vom Konflikt zwischen Verstand und Gefühl und dem Verhältnis zwischen Gesetz und Freiheit. „Die Räuber“ gilt als typisches Werk des Sturms und Dramas, was Friedrich Schiller mit seiner emotionalen Sprache zum Ausdruck bringt, die zwischen Vulgarität und Pathos schwankt und mit zahlreichen stilistischen Elementen angereichert ist.

So wird das Werk interpretiert

Thema des Stückes ist der Kampf zweier Brüder gegen das Unrecht des Vaters, den sie auf unterschiedliche Weise führen. Denn den älteren Sohn hatte der Vater irrtümlich verstoßen, während er dem Zweitgeborenen jegliche Liebe verweigert hatte. Der ältere Sohn will nun sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und führt seinen Kampf ganz offen, während der Zweitgeborene mit Hinterlist kämpft. Letztlich sind aber beide Brüder zum Scheitern verurteilt.

Die Besonderheiten

Zu den wichtigsten Merkmalen des Stückes zählt der Bruch mit den traditionellen Normen der Literatur, wie es für den Sturm und Drang typisch ist. So hält sich Schiller an keinerlei für das klassische Drama typischen Regeln, die von Aristoteles aufgestellt wurden. Darüber hinaus hat Schiller die Handlung ständeübergreifend angelegt, weil sich der ältere Bruder einer Räuberbande anschließt, wodurch er mit den Regeln seines Standes bricht.

Die Wirkung von „Die Räuber“

Die Druckauflage des Werkes war bereits vorab erschienen, weshalb das öffentliche Interesse an der Uraufführung entsprechend groß war. Schließlich kritisierte Friedrich Schiller in seinem Werk das Feudalsystem öffentlich. Deshalb wollte Wolfgang Heribert von Dalberg, der bei der Uraufführung Regie führte, das Stück dadurch entschärfen, dass er die Handlung in die Vergangenheit verlegte. Diesem Ansinnen widersprach jedoch der Auftritt der Schauspieler in zeitgenössischer Kleidung. Angesichts der brisanten Thematik löste die Uraufführung einen Skandal aus, der von Zeitgenossen auch entsprechend kommentiert wurde.

Quizfragen

  1. Worauf basiert das Drama „Die Räuber“?

    Die Basis für Friedrich Schillers Werk „Die Räuber“ bildet die Erzählung Schubarts „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“. Die fünf Akte des Stücks sind wiederum in jeweils zwei bis fünf Szenen unterteilt. Obwohl zunächst nicht als Bühnenstück konzipiert, wurde „Die Räuber“ am 13. Januar 1782 in Mannheim uraufgeführt. Dort sorgte es für großes Aufsehen und machte Schiller schlagartig in Deutschland berühmt.

  2. Was ist der grundlegende Konflikt im Drama „Die Räuber“?

    Friedrich Schiller wählt in „Die Räuber“ als grundlegenden Konflikt die Rivalität zweier Brüder aus einem Adelsgeschlecht. Es sind die Brüder Karl und Franz Moor. Während Karl Moor von seinem Vater geliebt und als intelligent und freiheitsliebend beschrieben wird, ist sein Bruder Franz Moor ein kaltherziger, berechnender Zeitgenosse, der stets auf seinen Bruder eifersüchtig ist.

  3. Wie lässt sich der Hauptkonflikt in die Räuber interpretieren?

    In Friedrich Schillers Werk „Die Räuber“ kämpfen zwei Brüder auf jeweils ganz eigene Weise gegen das Unrecht. Letztendlich scheitern jedoch beide mit ihrem Vorhaben und opfern sich schließlich auf, so dass am Ende des Werkes die ursprünglich bestandene Ordnung wiederhergestellt wird. Es ist der oftmals vergebliche Kampf gegen eine übermächtige Ordnung, auf den hier hingewiesen wird.

  4. Was ist typisch im Werk „Die Räuber“ für die Epoche des Sturm und Drang?

    Friedrich Schiller schrieb „Die Räuber“ in der Epoche des Sturm und Drang. Dies erkennt man vor allem daran, dass das Werk den Protest gegen bestehende Gesetze und gesellschaftliche Normen zum Hauptthema hat. Letztendlich setzt sich jedoch auch hier weiterhin das bestehende System durch und die Handelnden erkennen, dass ihre Taten falsch sind.

  5. Warum widerspricht das Werk „Die Räuber“ der Form einer klassischen Tragödie?

    Die klassische Tragödie spielt in der Regel in einem zeitlich sehr begrenzten Rahmen. In „Die Räuber“ von Friedrich Schiller reicht die Handlung über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren, wodurch das Werk einer klassischen Tragödie widerspricht. Dazu trägt weiterhin bei, dass die Handlung an relativ weit voneinander entfernten Orten stattfindet, während in der klassischen Tragödie die Handlung meist auf einem Ort bzw. sehr nahe beieinander liegende Orte beschränkt ist.

  6. Warum wird die Handlung in „Die Räuber“ als ständeübergreifend bezeichnet?

    Zunächst einmal hat es den Anschein, als dass die vorhandenen Stände in „Die Räuber“ weiterhin beibehalten werden. Darauf weist zum Beispiel die Mitgliedschaft der Protagonisten Karl und Franz Moor in einem adeligen Stand hin. Schiller gab außerdem der Verlobten von Karl Moor ebenfalls einen Adelstitel, wodurch der Stand gewahrt werden kann. Allerdings verlässt Karl Moor schließlich doch seinen gesellschaftlichen Stand, indem er sich von seinem Vater und seinem Bruder abwendet und die Räuberbande gründet.

  7. Mit welcher List sorgt Franz Moor dafür, dass sein Bruder Karl vom Vater enterbt und verbannt wird?

    Ursprünglich hatte Karl Moor seinem Vater aus Leipzig einen Brief mit der Bitte um Vergebung für sein ungezügeltes Studentenleben geschrieben. Franz fängt diesen Brief ab und ersetzt ihn durch einen selbst geschriebenen, welcher angeblich von einem Korrespondenten in Leipzig verfasse wurde. In diesem Brief wird Karl als Bandit, Mörder und frauenfeindlich dahingestellt. Der Vater ist entsetzt, enterbt seinen ehemaligen Lieblingssohn und verbannt ihn schließlich.

  8. Wie entzieht sich Franz Moor am Ende seinem gerechten Urteil?

    Als Karl Moor erkennt, mit welcher Hinterlist ihn sein Bruder um sein Ansehen und sein Erbe gebracht hat, schickt er schließlich seine Räuber los, damit diese das Schloss stürmen und seinen Bruder Franz festnehmen sollen. Dieser entzieht sich jedoch seinem drohenden Schicksal, indem er kurz vor der Festnahme seinem Leben selbst ein Ende setzt.


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